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DISCLAIMER

HHF

Jürgen Rode
Europameister 1991
Vize-Europameister 1999
Deutscher Meister 1996/98/99
im Bumerangwerfen

VBS

Verein für Bumerangsport e.V.
Wiesbaden

Tja, und dann kam dann Adam und meinte: "...Die wollen, daß wir mit Heinz-Harald Frentzen Bumerang werfen..." und ich sagte "Wer ist denn Heinz-Harald Frentzen..:"

Auszug aus meinem Tagebuch:

30. Juli 1998
Gestern habe ich mit dem Formel1 Rennfahrer Heinz-Harald Frentzen Bumerang geworfen.
Im Rahmen einer Promotion Tour hatte Adam Müller als Vorstand für unseren Verein eine Vorführung und Bumerangwerfen mit Zuschauern ausgehandelt. Ordentliche Bezahlung konnte man bei Formel 1 Sponsoren eh erwarten und so freuten wir uns darauf.

Adam Müller Jürgen Rode

Heinz-Harald Frentzen

Ich hatte uns T-Schirts entworfen, um daß ganze professioneller erscheinen zu lassen. Hauptattraktion war, daß der Formel 1 Fahrer Frentzen mit uns werfen sollte. Schließlich kommt sein Hauptsponsor aus Australien. Erst wurde der Zeitplan mal völlig verschoben, dann unsere Planungen gekippt, statt Vorführung nur noch Werfen mit Zuschauern und als es dann los ging mußte ich mit Ellenbogenmentalität Adam aus dem Rennen schlagen, um mit Frentzen zu werfen.

Egal. Als Frentzen dann kam, wurden wir regelrecht überrollt. Vier oder fünf Kamerateams, 30 Bildjournalisten. Adam und ich mittendrin. Nach ein paar Worten mit Frentzen, schnell auf die Wiese zum Werfen. Blitzlichtgewitter bei jeder Bewegung. Nie habe ich so etwas erlebt. Grausam - der Kerl kann einem leid tun. Wenn ich bisher vor Fernsehkameras stand, dann meist vor einer Kamera und einem oder zwei Fotographen, doch was hier los war, hatte ich mir in meinen kühnsten (Alp-) Träumen nicht vorgestellt.

Jeder Quadratmeter war mit Leuten voll, die drängelten, schubste, um das beste Bild zu bekommen. Die Fernsehkameraleute lagen vor uns am Boden, standen exakt in Abwurfrichtung und die Mikrofone hingen direkt vor unseren Mündern. Ich erzählte ihm, in welche Richtung zum Wind er werfen sollte und bedingt durch den starken Wind der herrschte, daß wir voraussichtlich hinter (dem Bumerang) her rennen müßten, wobei er nur meinte "..daß muß ich ja sonst auch immer..."Also, Humor hat er.

Ich duzte ihn von Anfang an und er hatte wohl nichts dagegen. Heinz-Harald holte zum ersten Wurf aus und verblüffte nicht nur sich, sondern auch Adam und ich waren ziemlich erstaunt, daß gleich der erste Wurf super klappte.
Der Rang landete im 10 Meter-Kreis. Beim zweiten Wurf sagte ich Ihm, daß wir nun versuchen würden den Rang zu fangen und dieser Irre rennt dem Bumerang hinterher und weil doch noch ein paar Zentimeter fehlen, hechtet er. Auf voller Länge schlägt er auf, die Klamotten versaut, doch happy grinsend.

Wenn er sich da was gebrochen hätte, wäre ich wahrscheinlich gelyncht worden. Beim dritten Wurf dann störten die Fotografen; er kam nicht an den Bumerang heran und bei irgendeinem der folgenden hechtete er erneut. Dann mußte ich mal werfen und -wenn auch weit außerhalb des Abwurfkreises - der Fang gelang. Wäre auch eine echte Enttäuschung gewesen. Gut gemacht. Heinz-Harald wollte es dann aber wissen und beherzigte meinen Rat, nicht zu fest zu werfen und dann nach einem Spurt, Adam dirigierte Ihn hervorragend, fing er den Bumerang zur Erleichterung der Presse.

Sie hatten ihre Bilder (kam dann auch gleich bei RTL).
Adam und ich schenkten Ihm dann noch einen Bumerang, den wir signierten und baten ihn um Autogramme für uns und unsere Helfer. Und unverschämt wie wir sind gaben WIR ihm auch eins.

Kurze Zeit standen wir im Blickpunkt, dann zog die Karawane weiter. Wir hatten wieder unsere Ruhe, doch für Frentzen ging der Trubel weiter. Vor lauter Staunen hatte natürlich Dietmar Reinig völlig vergessen die Videokamera zu bedienen, so haben wir "nur " Bilder von diesem Tag.

Es fuchste mich, daß wir Ihm einen Plastikbumerang geschenkt hatten und nicht einen meiner Holzbumerangs und so nutzten ich die Gunst der Stunde, als eine Verlosung vorbei war und er mal nicht im Mittelpunkt stand, um auf ihn zuzugehen und nochmals mit ihm zu sprechen.

Wir unterhielten uns dann über das Werfen und ich schenkte ihm das Holzteil, wobei ich gestehen mußte, daß ich keine Ahnung von Formel 1 hatte und deswegen auch nicht wußte, ob er Familie hat. Doch das fand er eher sogar gut, daß da mal einer ist, der ihn nicht zu "kennen" meint. Spontan warfen wir dann noch mal mitten im Zuschauerraum, doch der Wind war zu stark und schon mußte er zu einem Rundflug über den Hockenheimring. Nach dem Flug kletterte er aus dem Hubschrauber, hatte je einen Bumerang von uns in der Hand, die Kameras liefen - besser konnte er für unseren Sport keine Reklame machen. Wie ein kleiner Bub hielt er sie den Rest der Zeit in der Hand. Während der Fotosession steckte er sie in die hintere Hosentasche, so daß ich Andre signalisierte: "Knips Ihn von hinten!"
Thorsten Siegmund   André Müller
Frentzen den ganzen Tag mit Bumerang unterwegs !
Bessere Reklame kann es für uns gar nicht geben!


Ich holte dann auf HHF-Kappen noch ein Autogramm für jeden unserer Helfer und auch hier kam ich mit ihm nochmals ins Gespräch, wobei er auf die Frage: "Wie hältst Du das aus. Rennen fahren, Promotion, diesen Blödsinn hier.", er nur antwortete: "Das frage ich mich auch manchmal."
So ging dieses Erlebnis für uns zu Ende, wir durften dann den Journalisten und Zuschauern den Rest des Tages noch Bumerangwerfen vermitteln, doch der interessanteste Teil war vorbei.

Das Team vom VBS:

vorne v.l.: Adam Müller, Stefan Bothe, Annika Müller, Jenny Wolf
hinten v.l.: Jürgen Rode, Klaus Zacher, André Müller, Dietmar Reinig, Bruno Müller, Mathias Dittrich,
 


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