Traumwetter im Oktober, da muß man einfach zum klettern.
Voll, übervoll. Wir erobern eine Route. Inga und ich sind alleine. Kann eine 12 jährige eine erwachsenen Mann sichern, Nadja glaubt es nicht.
Inga sichert. Wir gehen das direkte kleingriffige Wändchen 5+. Einen 0.5er Friend auf drei Meter und dann am Naturschutzschild die Sicherung. Geht immer gut, aber ein ungutes Gefühl bleibt. Ein Sturz vor dem Klippen gibt einen Grounder. Die Route geht super.
Anschließend frage ich die Jungs vom Nachbarseil, ob ich den direkten Überhang 7 klettern darf. Die haben einige Probleme unter dem Überhang und lästern schon, sollte ich trotz meiner Tips es nicht schaffen.
Ich schaffe es locker. Am letzten Haken eine Pause, der letzte Griff sitzt – ich komme über den Überhang.
Da Inga noch beim Kastaniensammeln ist, sichern sie mich wieder, als ich die direkte Speckplatte 5+ vorsteige. Auch hier macht es richtig Spaß. Ich setzte den 4er Friend und einen Keil am oberen Riß. Da mir zum obersten Griff immer 2cm fehlen, versuche ich etwas neues. Wippe mit dem rechten Fuß auf den Tritt obendrüber und siehe da, plötzlich bekomme ich den Griff und bin oben. Ganz easy.
Die Jungs klettern den linken Fensterrahmen 5. Sieht ganz gut aus. Die Route habe ich merkwürdigerweise noch nie geklettert. Den Fensterrahmen kletterte ich einmal vor 20 Jahren und fand die Route ätzend. Den linken Fensterrahmen kann man durchaus auch mit Anfängern klettern. Inga meisterte die Route auch und so machten wir eine “Mehrseillänge” daraus. Ich stieg vor und sicherte sie von oben nach. Anschließend sitzen wir in der Sonne und genießen die letzten Sonnenstrahlen.
So langsam machen die Routen Spaß. Mit jeder Wiederholung finde ich eher die wichtigen Griffe. Leider ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis die Routen langweilig werden. Aber noch hat der Hohenstein genügend Alternativen