Und weils so schön war, nach dem Osterspaziergang (natürlich mit angesteckten Osterhasenohren – die Italiener haben ganz schön irritiert geguckt) noch einmal zum Kletterfelsen bei Iano.
Erste Route etwas Leichtes zum warm machen: Die „Me Cala la Palpebra“ 5a
Super einfach, auch für die Kids, man hat unendlich viele Alternativen, die einzige Schwierigkeit ist ein Bauch in ca. 4 Meter Höhe. Anschließend die Ti danza la Panza 5c. Kommt mir viel leichter vor. So viele gute fette Griffe.
Dann wage ich mich an die Viva Marcos 6b+. Der Anfang ist extrem kleingriffig, aber ich gehe rasch über die Platte und merke erst als sich Svenja hier sehr schwer tut, wie gut ich diesen Teil gegangen bin. Dann wechseln sich kleinteilige Abschnitte mit tiefen Riefen ab, die wieder guten Gripp geben. Für die Füße ragt immer irgendeine winzige Nadel heraus. Wenn man geduldig ist, kommt man Zentimeter um Zentimeter den guten Griffen näher und arbeitet sich so bis zur sechsten Exxe. Dann kommt ein Überhang und vorher ein paar Untergriffe, die sich aber nur seitlich ziehen lassen. Geclippt und abgerutscht. Schön ins Seil gefallen. Ich ärger mich nicht, bin schon froh, dass es in einer 7+ überhaupt so flüssig geht. Ich finde die nächsten Griffe nicht und fluche still vor mich hin. Beim nächsten Versuch greife ich endlich einen besseren Griff und kann die Füße unter dem Überhang platzieren. Zum klippen reicht es nicht. Man, irgendwo müssen doch noch Griffe sein. Noch mal in Ruhe gucken und wirklich, weiter links und dann wieder noch weiter oben rechts und schon ist man über dem Überhang und bekommt wieder ein paar gute Griffe geboten. Noch einmal mit Gewalt und man ist durch. Schöne Route. Mit mehr Zeit würde ich sie gerne noch ein, zweimal ausprobieren.
So aber gehen wir zum Schluss noch in den Riss Brutti ma Buoni 6a.
Wir tapen uns erstmals die Handrücken, denn beim letzten Riss waren die Kanten so scharf, dass wir und viele Schrammen holten. So gerüstet gehen ich und die Kids ziemlich locker durch die Route und machen eine Mehrseillänge daraus. Abendsonne strahlt auf die Toskana zu unseren Füßen. Atemberaubend und unendlich schön liegt die Landschaft unter uns. Es ist ein Genuss hier zu klettern! Ich kenne kein Gebiet, das einen so belohnt, wenn man oben angekommen ist!
Morgen geht es weiter, es war schön hier. Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Routen eher überbewertet sind, oder höchstens einmal die Schwierigkeit kurz erreichen. Aber vielleicht sind wir auch einfach nur gut erholt J