Mir fällt gerade mein alter Kletterführer “Südpfalz” in die Hände. Da muss es doch etwas neueres geben. Überrascht stelle ich fest, dass man für den Daiger-Cron schon Liebhaberpreise zahlt. So schlecht scheint er nicht zu sein. Merkwürdig, dass es nichts aktuelleres gibt.
Ein Bild, das dabei lag, zeigt den Asselstein und erinnere mich an meine wenig glorreiche Zeit dort.
Ich hatte in der einzigen Kletterhalle dieser Zeit (1990) in Neustadt einen Pfälzer Buben (geschätzte 2 Meter und mindestens genauso breit, schwarze Zottelmähne, Dauergrinsen) kennengelernt, der mir von der einzig wahren Kletterei vorschwärmte: roter Sandstein!
Der gute Mann wohnte direkt an einem in keinem Führer genannten Fels und ging nach eigenen Angaben jeden Mittag nach der Arbeit klettern. Ein, zwei Stunden. Für mich der absolute Traum. Ich hatte keinen Kletterpartner, kannte auch niemand der kletterte und hoffte, der gute Mann würde mir das “wahre klettern” zeigen. Wir verabredeten uns, ich nahm mir extra frei, leider konnte er dann nicht – ich fuhr dann alleine hin, denn zu meiner aktiven Bumerangzeit hatte ich nicht allzuviele freie Wochenenden.
Da er vom Asselstein geschwärmt hatte steuerte ich diesen zuerst an. Kein Mensch weit und breit. Es war trocken, sonnig aber kalt und gefroren. Ich kletterte ein wenig herum und hatte sofort ein ungutes Gefühl. Der Fels zerann unter meinen Fingern. Jeder Griff fühlte sich unsicher an. Ich war total eingeschüchtert. Und als dann andere Kletterer auftauchten traute ich mich nicht zu fragen, ob ich mitklettern könnte.
Ich fuhr noch zum Trifels und dann völlig entnervt nach Hause.
Tja und so wartet meine erste Route in der Pfalz also seit 10 Jahren auf mich und dieses Jahr wollen wir mal dort hin. Noch haben wir keine Ahnung wo wir anfangen wollen, aber ein netter Kerl aus der Kletterhalle hat uns versprochen uns ein paar Einstiegstips zu geben. Mit Sandstein habe ich mich mittlerweile angefreundet, aber ich bin trotzdemgespannt auf die Pfalz.
Den Kletterladen und die anschließende Kletterhalle in Neustadt gibt es wohl schon nicht mehr, den roten Sandstein schon.

