Eine Woche Urlaub und dann in die Fränkische Schweiz?
Und dann auch noch Ende Mai?
Das muss einfach gut werden.
Dachten wir. Dass dieser Mai der nässte in der Geschichte werden würde, mit einem Hochwasser, dass an die Jahrhundertflut 2006 heran kommt, konnten wir ja nicht wissen. Nach drei Tagen regen dann endlich am Dienstag kein Regen. Alle Felsen in der Region sind klatschnass. Einzig der Weißenstein mit seiner sonnig gelegenen Südseite könnte kletterbar sein.
Kurz vor dem Fels auf der Straße eine Warnbarke: Der Regen hat einen Felssturz in Neustadt ausgelöst.
Wir kommen trotzdem zum Weißenstein und sind mit 30 Kletterern nicht die einzigen, die die Idee hatten.
Uns bleibt nur ganz am Rand und unter Bäumen und dementsprechend nass die Buchenleiter (6) um uns einzuklettern. Normalerweise sicher eine nette Route, heute ein echtes Abenteuer. Sogar fette Griffe lassen sich schwer greifen. Aber irgendwann habe ich mich an das glitischige Medium gewöhnt und die Route geschafft.
Anschließend gehen wir noch den Muffengang (6-). Die liegt offener und ist schon abgetrocknet. Ein Genuss bei dem grauseligem Wetter. Auf halber Höhe wechselt man von rechts nach links und folgt der Hakenlinie bis zum Sauschwanz.
Da die anderen Gruppen jetzt offenbar Mittagspause machen klettere ich danach die R7 (7-). Die wollte ich schon immer mal klettern. Der erste Haken hängt wie üblich hoch, macht aber keine Probleme. Im Mittelteil befindet sich ein 50 cm großes Loch im Fels, dass man um gut clippen zu können, als Untergriff greifen sollte. Im oberen Teil ist die linke Seite klatschnass und so kann ich nicht die Ecke greifen und klettere daher über rechts, was die Route nicht einfacher macht. Auch hier sind die Hakenabstände das eigentliche Problem. Der Kopf. Immer wieder der Kopf. Ich lasse mich nicht beirren, steige die Route rotpunkt durch und freue mich, wieder einmal draußen geklettert zu sein.
Überraschend hatten wir Miriam wiedergetroffen, die wir vor vier Jahren hier kennen lernten und mit deren Familie wir dann einige Tage zusammen geklettert sind.
Spontan verabredeten wir uns für den Nachmittag an der Leupoldsteiner Wand.