Unseren Kumpel in Görteborg zu besuchen hat den Charme, dass wir darauf waretn müssen, dass er nach Hause kommt. Und wie vertreibt man sich am besten die Zeit? Na klar, mit klettern.
Denn kaum 10 Kilometer von ihm entfernt wartet eins der großen Klettergebiete Göteborgs auf uns.

Direkt an einem See gelegen, ein wenig abseits der Häuser – einfach fahren bis zum Parkplatz und dann, je nach Sektor an der Straße weiterlaufen oder im Wald den Hang hoch laufen.

2015-08-12_12-07-06_Südschweden - Lerum Aspen_2568-1600

Wir starten mit dem Hang (weil wir die andere Seite nicht einsehen können – die schöneren Felsen liegen am Weg)
Wir nehmen den Sektor Fikahyllan (hört sich unansteändig an) und lässt auch genauso unanständig klettern.
Ich habe ja keine Ahnung, wo die Schweden ihre Schwierigkeitsgrade her haben, aber mit meinen Erfahrungen seckt sich das nicht.

Ich wähle die selbst abzusichernde Nudisten 4+ zum warm machen und staune schon nicht schlecht. Für eine 4+ schwer und dazu noch jeden Friend und Keil verlegen, das kostet Körner.
Anschließend gehts in die daneben liegenden Subba 6-. Hier gibt es zwar einige Haken, aber das macht die Route nicht einfacher.
Alle Griffe sind extrem rund. Wie vom Gletscher abgeschliffen und dazu kaum Tritte, eher rund Kanten. Nichts, was zum verweilen einlädt.

Erst die Carl Gustavs HP kommt dann einer 6- nahe. Auch hier die vielen runden Griffe aber wenigstens Struktur.

Die ganze Zeit tanzen wir in der prallen Sonne und der See liegt einladend unter uns. Da müssen wir unbedingt noch hinein. Auch wenn er nur 16 Grad hat.

Wir wechseln in den Sektor Nalle Puh. Direkt an der Straße.
Hier wartet im Schatten eine große Wand mit vielen tollen Routen.
Sicherheitshalber starten wir in einer 5+. Rövjammet 5+, ein schicker Kamin oder Verschneidung. So etwas mögen wir. Und mit 5+ bei 20 Meter genau das richtige für den Urlaub.

Denkste. Wer auch immer die Route gesetzt hat, muss mal ärztlich untersucht werden. Auf den ersten 5 Metern ist das Teil echt grenzwertig. Die Haken sitzen weit ab von der Verschneidung. Geht man außen herum, hat meine Griffe. Sieht grandios aus, klettert sich bescheiden.

Im oberen Teil wird es ein wenig besser, um kurz vorm Umlenker noch mal richtig mies zu werden.
Da das Seil schon mal drin hängt, gehe ich direkt im Anschluß noch die Plat-Niklas 6c (7-)
Und auch die hat ihren Namen zu recht. Wenn man durch ist, ist man platt. Die ersten Meter sind noch die schwierigsten und dazu mager gesichert. Eigentlich ein schwerer Boulder kämpft man sich an den ersten Haken. Wenn man das erste Band geschafft hat, wird es kleingriffig aber leichter. Erst im oberen Drittel kommt noch eine Crux. Die letzten Meter sind dann wieder einfacher.

Für heute reicht es, der See und die Dusche rufen und dann gehts mit dem alten Schweden ein Bierchen zischen

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