Nachdem wir am ersten Felsen einfach vorbeigefahren, landeten wir einige hundert Meter weiter an einem Bauernhof. Dort ist hinter der Halle ein Parkplatz ausgewiesen, von dort sieht man schon den Fels und es sind wenige hundert Meter bis dorthin.

Granitgrottan – die Granit-Höhle – ist wohl einer der Hotspots der Szene. Die Höhle ist wirklich eindrucksvoll und wer so schwer klettern kann, der hat wohl auch bei Regen gute Chancen hier ein paar Routen zu ziehen. In den 9er / 10ern sollte man da schon klettern können.

Wir begnügen uns mit der Kinderwand und der “vertikale väggen”
Die Reykjavik 6a (6-) zeigt uns dann gleich, was hier Sache ist. Die ersten zwei Meter sind kleingriffig und eher ein Boulder, dazu an der Stelle schlecht gesichert. Hat man die ersten Meter, wird es leichter, nach oben sogar sehr leicht, auch wenn kaum Haken da sind und nichts zu legen ist.

In der Islandshast 6b+ (6+) lerne ich dann erst richtig den Fels hier in Schweden kennen. Ok, ich hätte daran denken können: Wind und Wetter, Eis und Schnee. Gletscher.
Hier sind die allermeisten Griffe rund geschliffen. Und die Tritt kaum der Rede wert. Wobei es in dieser Route noch geht.

Auch hier sind die Haken spärlich. Wie übrigens fast überall. Meist gibt es nur Routen, die man selbst absichern muss. Die Route kommt mir am Ende deutlich schwerer vor.

Trotzdem steige ich in die Honolulu 6c+ (7) ein. Schon nach den ersten zwei Zügen zweifele ich. Ich komme über einen Block nicht drüber. finde weder Griffe noch Tritte. Mehrmals stürze ich. Irgendwann, eher technisch, bin ich über die Stelle weg und die Route wird nicht leichter. Kämpfe mich bis zu einem Loch auf 2/3 der Höhe und ende dort. Find keinen Weg, wechsele in die daneben liegende Route, um wenigstens mal einen Haken zu haben und anschließend wieder zurück, nur um am Ende doch wieder die andere Route zum Umlenker zu gehen.
Was sind denn das für Wege???

Frustriert wechseln wir zur Kinderwand.

Aber deren Namen scheint nur Hohn und Spot zu bedeuten.

Schon in der einfachsten, einer selbst abzusichernden Gränen 5+ komme ich kaum nach oben. Keinerlei Griffe, die den Namen verdienen. Kein Henkel, keine Leisten. Dazu keine Möglichkeit einen Keil zu setzen. Völlig irre, dass als 5+ zu bezeichnen.

Zuletzt noch die Pipi Langstrumpf 6 . Endlich mal eine Route mit Haken.
Aber auch hier: Alles rund und auf Reibung. Ich kämpfe mich die Wand nach oben. Zwar klettere ich sie locker, aber eine 6 ist das sicher nicht.

Na, dass kann ja noch heiter werden. Morgen wollen wir in Fjällbacka klettern. Bei einem schwedischen Kletterer erfuhren wir, dass wir direkt vor den Toren unseres Campingplatzes, in der Wolfsschlucht von Ronja Räubertochter – der Kungsklyft – klettern könnten. Das sind vielleicht zwei Kilometer mit dem Rad – das wollen wir unbedingt nach dem Frühstück machen.

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